Schätze des Hasetals erkundet
Wanderfahrt des Heimatbundes Oldenburger Münsterland

Zu einer eindrucksvolle Wanderfahrt des Heimatbundes für das Oldenburger Münsterland konnte der Geschäftsführer Heinrich Havermann mehr als 130 interessierte Teilnehmer begrüßen und ein attraktives Programm zur Erkundung der Region Löningens vorstellen. Die Hofbesitzer Clemens Ratte-Polle in Brookstreek und Dieter Meyerratken in Röpke gaben fachkundige Auskunft zur historischen Entwicklung ihrer Höfe und über die derzeitige Bewirtschaftung. Im Gespräch wurde die verdienstvolle und gleichzeitig finanziell aufwändige Aufgabe deutlich, welche die Hofbesitzer leisten, wenn sie die Denkmale bäuerlicher Kultur erhalten. Der Gang durch die Wohngebäude dokumentierte, wie ein erstaunlicher Schatz an Gegenständen bäuerlicher Alltagskultur sich erhalten hat wie Truhen, Schränke, Zinngeräte, Holzschmuck, Keramik, Kupfer- und Messinggeschirr u.v.a.m. Dieses ist möglich geworden durch das Anerbenrechtes, bei dem beim Tod des Bauern der gesamte Hof an das älteste oder jüngste Kind ging und nicht, wie es in Süddeutschland üblich war, gleichmäßig unter die Kinder verteilt wurde.

Auf dem Gelände der Schutenmühle in der Löninger Bauerschaft Angelbeck legten die Fahrtteilnehmer eine Kaffeepause ein und besichtigten die 1728 als Erdholländer errichtete Mühle.

Unter kompetenter Führung stand dann eine Besichtigung der Firma Remmers in Löningen auf dem Programm, wobei es in Kleingruppen zu den Produktionsstätten und zur Baudenkmalpflege und den Bereichen Holzhandwerk und Fassadenschutz spezielle Informationen gab.

Ein besonderes Erlebnis war der Besuch in der St.-Vitus-Kirche in Löningen. Pastor Saalfeld, 31 Jahre Pfarrer der Kirchengemeinde, gab eine Einführung zur Geschichte der Vorgängerbauten und des Baus der St.-Vitus-Kirche. Prof. Dr. Ottenjann erläuterte aus kunstgeschichtlicher Perspektive die Ausstattung der klassizistischen Saalkirche, die mit ihrer Hängegewölbekonstruktion eine Besonderheit darstellt, und stellte interessante Parallelen zu einem Profanbau in St. Petersburg her, der vermutlich über die Einflussnahme des neuen Landesherrn, des Herzogs von Oldenburg, für die 1813 fertiggestellte Kirche St. Vitus Vorbild gewesen ist. In diese Kirche, einem Juwel des Oldenburger Münsterlandes, spielte zum Abschluss der Wanderfahrt der Organist Ernst Ditters Werke von Buxtehude und J.S.Bach.

Benno Dräger

Siehe hier auch Bildbericht des Heimatbundes

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