Radtour des Lohner Heimatvereins zu den Gerichsstätten auf dem Desum

An der letzten Radtour des Jahres beteiligten sich 58 Heimatfreunde zum Ziele “Gerichtsstätten auf dem Desum”.  Am 1989 vom Heimatbund für das Oldenburger Münsterland errichteten Denkmal informierte Alfons Nordlohne über die Gerichtsstätten im Lerigau nach Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen im 9. Jahrhundert. Bis zum 16. Jahrhundert waren die Gogerichte in den verschiedensten Orten (u.a. auch in Lohne, Damme und Bakum) für die Rechtsprechung zuständig. Das Gogericht Desum wurde zu einem Obergericht. Das letzte Gerichtsprotokoll datiert vom Jahre 1792. 1803 übernahm der Bischof von Münster das Oldenburger Münsterland und damit auch die Gerichtsbarkeit. Der Gerichtsplatz auf dem Desum befand sich auf einer bewaldeten Anhöhe im Emsteker Esch. Der Platz wurde 1847 bei der Markenteilung eingeebnet. 1905 errichtete der “Oldenburgische Verein für Altertumskunde und Landesgeschichte” auf der alten Gerichtsstätte einen Gedenkstein. 1957 erhielt der Stein nach Grenzveränderungen einen neuen Standort. 1985 musste nach dem Bau der Umgehungsstraße (B72) erneut ein anderer Platz gesucht werden. Dort errichte dann der Heimatbund das jetzige Denkmal.

Außerdem wurde die von der “Interessensgemeinschaft Altes Gericht Desum” aus Findlingen  erstellte Gedenkstätte besucht. Die Findlinge sind kreisförmig um einen Hauptstein angeordnet und symbolisieren den “Umstand” bei Gerichtstagen. Jährlich wird hier von der Interessengemeinschaft ein Gerichtstag” veranstaltet. Zur Erinnerung an die Herrschaft des Fürstbischofs von Münster über das Gericht nahm im Jahre 2002 als Ehrengast Bischof Lettmann an einem “Gerichtstag” teil.

Nach 45 km kamen die Heimatfreunde auf gut ausgewählten Fahrradstrecken am Ausgangspunkt Lohne an.

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